Carl Friedrich von Weizäcker
war ein deutscher Physiker, Philosoph und Friedensforscher: „Nicht Optimismus, aber Hoffnung habe ich zu bieten.“
Von 1929 bis 1933 studierte er Physik, Astronomie und Mathematik in Berlin, Göttingen und Leipzig, u. a. bei Werner Heisenberg, Friedrich Hund und Niels Bohr. 1934 wurde er Assistent von Heisenberg in Leipzig.
Über physikalische und philosophische Aspekte der Quantentehorie arbeitete und publizierte v. Weizsäcker schon als 18-Jähriger. Die Ergebnisse seiner frühen Überlegungen erschienen zusammengefasst 1943 in "Zum Weltbild der Physik". Heisenberg schlug ihn 1964 für den Nobelpreis vor.
Als 1956/57 die Aufrüstung der Bundeswehr mit taktischen Atomwaffen geplant war, initiierte und formulierte er 1957 mit Otto Hahn und anderen Kernforschern das aufsehenerregende Manifest der Göttinger Achtzehn. 1961 initiierte Weizsäcker mit dem Tübinger Memorandum ein weiteres Manifest, in dem er sich mit anderen Wissenschaftlern und Prominenten gegen atomare Aufrüstung aussprach.
1979 lehnte Weizsäcker die von Willy Brandt vorgeschlagene Kandidatur zum Bundespräsidenten ab. Sein Bruder Richard war von 1984 bis 1994 deutscher Bundespräsident.
Bild: Von Bundesarchiv, B 422 Bild-0174 / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5337987
Eine Plattform für Reflexionen zu Fragen der verantwortungsvollen Wissenschaft.
Wir rufen innovative Ideen ins Leben, um damit die öffentliche Debatte mit klaren, gut begründeten Informationen zum Thema verantwortungsvoller Wissenschaft zu bereichern.
Verantwortung in der digitalen Gesellschaft
Im 21. Jahrhundert ist die Digitalisierung eine globale Herausforderung der Menschheit. Spätestens seit Data Mining und Big Data ist der Öffentlichkeit klar, wie sehr unsere Welt von Daten und Algorithmen beherrscht wird.
Eine Leitfrage des CFvW-Center lautet daher: Wie berechenbar ist die Welt?
Manche glauben, dass es nur noch auf schnelle Algorithmen ankommt, um Lösungen von Problemen in Technik und Wirtschaft zu finden. Bereits die Finanz- und Weltwirtschaftskrise von 2008 hing wesentlich mit falsch verstandenen Grundlagen und Voraussetzungen von mathematischen Modellen und Algorithmen zusammen.
Gefährlich wird es besonders dann, wenn wir uns blind auf Algorithmen wie Kochrezepte verlassen, ohne ihre theoretischen Grundlagen und Anwendungs- und Randbedingungen zu kennen. Dafür ist der gegenwärtige Hype in Künstlicher Intelligenz ein Beispiel.
Nur wer die Theorie kennt, kann allgemeingültige Sätze und Theoreme über die Leistungsfähigkeit und Grenzen dieser Algorithmen beweisen. Verantwortungsfragen sind also eng mit Grundlagenfragen verbunden. Die Verbindung von Verantwortung mit Grundlagenreflexion ist daher eine weitere zentrale Leitfrage des Carl Friedrich von Weizsäcker-Zentrums.
Prof. Dr. Reinhard Kahle, Leiter des CFvWZ
Professor für Theorie und Geschichte der Wissenschaften an der Universität Tübingen; Co-Autor von „Grenzen der KI – theoretisch, praktisch, ethisch“, Springer Verlag 2022
Professor für mathematische Logik an der Universidade Nova de Lisboa (2008 -2018), Professor für Mathematik an der Universidade de Coimbra (2003-2008), Habilitation in Informatik an der Universität Tübingen (2007),
zahlreiche Veröffentlichungen
Grenzen der KI
Klaus Mainzer, Reinhard Kahle
Künstliche Intelligenz ist eine Schlüsseltechnologie, mit der sowohl in der Wissenschaft als auch in der Industrie große Erwartungen verbunden sind. In diesem Buch werden sowohl die Perspektiven als auch die Grenzen dieser Technologie diskutiert. Das betrifft die praktischen, theoretischen und konzeptionellen Herausforderungen, denen sich die KI stellen muss.
Springer Verlag, Juni 2022;
e-book & Taschenbuch
Prof. Dr. Klaus Mainzer
Prof. Mainzer arbeitet als Wissenschaftsphilosoph über Grundlagen und Zukunftsperspektiven von Wissenschaft und Technik. Im Zentrum stehen dabei mathematische Grundlagenforschung und Computermodellierung von Wissenschaft und Technik. Bekannt wurde er als Komplexitätsforscher, der schwerpunktmäßig komplexe Systeme, Algorithmen und künstliche Intelligenz in Natur, Technik und Gesellschaft untersucht.
Prof. Mainzer war nach einem Studium der Mathematik, Physik und Philosophie, Promotion und Habilitation in Münster Heisenbergstipendiat; Professor für Grundlagen der exakten Wissenschaften, Prorektor der Universität Konstanz; Lehrstuhlinhaber für Philosophie und Wissenschaftstheorie, Direktor des Instituts für Philosophie und Gründungsdirektor des Instituts für Interdisziplinäre Informatik an der Universität Augsburg; Lehrstuhlinhaber für Philosophie und Wissenschaftstheorie, Direktor der Carl von Linde-Akademie und Gründungsdirektor des Munich Center for Technology in Society (MCTS) an der Technischen Universität München.
Seit 2016 lehrt er an der TUM Senior Excellence Faculty der Technischen Universität München, seit 2019 als Seniorprofessor und Mitbegründer des Carl Friedrich von Weizsäcker Center der Universität Tübingen. Seit 2020 ist er Präsident der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste (EASA), Sprecher für Grundfragen der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (acatech), Mitglied der Academy of Europe (Academia Europaea), Gastprofessor und Autor zahlreicher Bücher mit internationalen Übersetzungen über Grundlagen und Zukunft von Wissenschaft und Technik.
Philosophisches Handbuch Künstliche Intelligenz
Klaus Mainzer (Hrsg.)
Das Handbuch schlägt die Brücke von der Grundlagenforschung zum Orientierungswissen. Es greift damit die Bildungs- und Ausbildungsziele der bundesweiten MINT-Initiative auf, die Mathematik (M), Informatik (I), Naturwissenschaft (N) und Technik (T) als fachübergreifendes Schlüsselwissen für technisch-wissenschaftlich gestützte Gesellschaften versteht. Additives Wissen und Ausbildung in getrennten Disziplinen der Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik reichen aber nicht aus. In der Künstlichen Intelligenz wachsen diese Disziplinen mit den Human- und Sozialwissenschaften zusammen.
Springer Verlag, September 2024
e-book & Taschenbuch
Deep Tech Knowledgetransfer und Communityaufbau für eine optimierte Transformation hin zu regenerativen Wirtschaftsmodellen und Closed Circular Loops.
Eine Initiative des Carl-Friedrich-von-Weizäcker-Zentrums der Universität Tübingen.
Fast Forward Future II Online Kolloquium und Fachkonferenzen zu Circular Economy
Wir nutzen bewusst keine Cookies, Datentracking oder Profiling. Google Fonts sind lokal eingebunden.
Die Homepage wurde nach den Prinzipien von "Klimabewussten Websites" erstellt.
© 2025 Reinhard Kahle, Carl Friedrich von Weizäcker Zentrum, Universität Tübingen, Tübingen